Akupunktur

Eigentlich bedeutet das chinesische Wort für Akupunktur Zhen Jiu "brennen und stechen".
Das Erwärmen der Punkte mit glimmendem Beifußkraut, die Moxibustion, gehört nämlich neben dem Stechen von Hautpunkten auf den Meridianen auch zur Behandlungsmethode.
Akupunktur und Moxibustion werden den Umsteuerungs- und Regulationstherapien zugerechnet.
Dabei kann es nicht darum gehen, die Verabreichung von Pillen durch die Verabreichung von Nadeln zu ersetzen. Die Behandlung erfordert eine eingehende Aufnahme der Beschwerden, der Persönlichkeit und der Lebensumstände des Kranken. Durch die Rückmeldungen wird die Therapie von Sitzung zu Sitzung modifiziert.


Geschichte
Die erste zur Zeit bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Aber schon vor etwa 5000 Jahren wurden nachweislich Steinnadeln oder altenativ dazu Bambussplitter oder Fischgräten verwendet um einen - damals sehr schmerzhaften - Reiz zu setzten. Die älteste Sammlung chinesischer medizinischer Schriften "innere Klassiker des gelben Kaisers" (Huang Di Nei Jing), aus der Zeit zwischen 200 Jahren vor und nach Christus integriert diese Therapie in die damalige Medizin und beschreibt verschiedene Nadeln aus Metall, Stichtechniken und Indikationen für dieAnwendung von damals 160 Punkten entlang der Meridiane.
Weiterhin steht in diesem Werk: " Wo Akupunktur nicht hilft, soll Moxibustion zur Anwendung kommen."
Grundsätzlich werden heute 361 Akupunkturpunkte angenommen, die auf den Meridianen angeordnet sind.

 

Meridiane
Es gibt zwölf Hauptmeridiane die jeweils auf beiden Körperseiten paarig angeordnet sind. Dazu kommen acht Extrameridiane.


Der Behandlungsablauf
Nach einer ersten Befundaufnahme, zu dem auch die Puls- und Zungendiagnose gehört und die mindestens eine Stunde in Anspruch nimmt, wähle ich ein Akutprogramm oder behandle mit Gua Sha (s. unten). Danach erarbeite ich ein Therapiekonzept, welches ab der zweiten Sitzung zur Ausführung kommt.
Nach einer entspannten Lagerung werden mit möglichst wenigen, ausgewählten Nadeln der Fluß des Qi in den Meridianen harmonisiert und so die Krankheit im Sinne einer Umstimmung angegangen.
Im Gegensatz zu früher sind die Einstiche heute kaum schmerzhaft. Die Nadeln werden mehrmals gedreht und damit stimuliert, um eines Ausgleich des Qi im Körper herzustellen. Je nach Krankheitsbild kommt auch eine Wärmebehandlung mit Moxa hinzu. Ergänzend setze ich bisweilen Dauernadeln.
Eine komplette Therapie umfasst je nach Krankheitsbild 3 - 12 solcher Sitzungen.


Anwendungsgebiete
Als anerkannte Indikationen für eine Akupunkturbehandlung gelten Schmerzen, nicht nur chronische sondern auch akute, wie zum Beispiel alle Formen von Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Auch Tennisellenbogen oder Kopfschmerzen, Migraine, Erkältungskranheiten mit Stirnhöhlen- oder Rachenbeteiligung, Bronchitis un Heuschnupfen sind Anwendungsgebiete.
Krankheiten mit psychischer Beteiligung wie Schlafstörungen, Angst- und Unruhezustände, Depressionen können durch Akupunktur günstig beeinflußt werden.


Gua Sha
Eine im asiatischen Raum verbreitete Methode der Umstimmung und Unterstützung bei Schmerzzuständen oder aufkommenden Infektionen ist das Gua Sha. Die gut eingeölte Haut wird mit einem Schaber bearbeitet, bis stagniertes Blut (=Sha) an die Oberfläche tritt. Obwohl das für uns aussieht, als ob das mit Schmerzen verbunden sein müßte, ist das Gegenteil der Fall: ein wohliges Wärme- und Entspannungsgefühl tritt ein. Die sichtbaren Verfärbungen sind nach 3-4 Tagen verschwunden - und mit Ihnen oft die Beschwerden.

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© Christian Janshen